
Die Käsemanuktaktur aus Altenoythe
Herr Knust Story. Ein Vormittag in der Käserei Gut Altenoythe. Alles Käse im Oldenburger Münsterland. In der norddeutschen Tiefebene nahe Oldenburg, liegt Altenoythe ein kleines friedliches Städtchen mit 2472 Menschen, die dort im landwirtschaftlichen geprägten Umfeld leben, genau dort liegt auch das pittoresk gelegene Gut Altenoythe im Oldenburger Münsterland. Das Gut ist ein Kleinod auf dem man verschiedenerlei kulinarisches vorfindet. Die Käsemanuktaktur aus Altenoythe.
Auf dem Hof in Altenoythe tobt das echte Landleben, neben einer Obstwiese, welche saisonal frische Früchte liefert, weiden Galloways, die mit dem gewellten Deckhaar, Ponys und Ziegen. Damit ist die gesamte Story jedoch noch nicht erzählt, ein wichtiger Teil im natürlichen Gefüge Gut Altenoythe, ist die Käserei von Anne Lang, die nebst Hofladen, Obstanbau und Landwirtschaft so etwas wie der Leuchtturm ist ohne es wirklich zu sein, da der gesamte Hof einen Kreislauf zwischen Tier und Mensch darstellt. Ich war einen Vormittag in der Käserei zugegen, um die Geschichte vom frischen Käse aus Altenoythe zu erzählen.
Käsen bedeutet im Gut Altenoythe Handwerk, etliche Handgriffe in der Käserei werden sorgfältig vorgedacht und danach getätigt bevor die Sensorik für Feinschmecker sich voll und ganz entfaltet. A propos Sensorik, in meiner Vorstellung liegt der fertige Käse im besten Fall mit einem feinen Wein zusammen vereint auf meinem Tisch an dem Freunde sitzen zum Verzehr bereit. Doch zuerst steht die Herstellung eines Käses auf dem Zettel.
Mehrfach in der Woche wird frische Kuhmilch, die vom Hof Laing eigens zum Gut transportiert wird, für die Käseherstellung verwendet. Nachhaltigkeit ist hier nicht nur ein weiteres Schlagwort, Nachhaltigkeit ist ein zentrales Mindset für das Tun und Handeln von Anne Lang und ihrer Familie beschreibt, der Hof liegt im 7 Kilometer entfernten Kampe, hier sieht man wie kurz die Wege sind damit der regionale Käse produziert werden kann. Eben diese Rohmilch wird im 500-Liter-Käsekessel in der Käserei veredelt und mit großer Vorsicht und tunlichst unverändert für die Käseherstellung bereitgestellt. Der hohe Fettgehalt, der von der Milch stammt, ist genau richtig, um damit Schnitt- und Hartkäsesorten à la Gut Altenoythe reifen zu lassen.
Mittels eigener Muskelkraft wird der angehende Käse von Hand geschöpft und über Monate gepflegt, gewendet und gut behandelt, ich hatte den Eindruck, dass Anne Lang ihre Lebensmittel liebt, die Handhabung, die Körpersprache und das Leuchten in den Augen sprachen die eigentliche Geschichte, die bei meinem Besuch erzählte wurde. Es ist wichtig das Bild weiter auszumalen, im Reiferaum stehen etliche runde teils goldgelbe Käseräder zur Reifung bereit. Die Naturrinde, die aus Rotschmierkulturen entsteht und sich natürlich bildet, zeigt die monatelange Arbeit, die in diesem handwerklichen Naturprodukt steckt.
Immer wieder greift Anne Lang im Reiferaum zu einem breiten Quast, um die kleinen Weichkäseräder einzureiben, die Veredelung ist ein wichtiger Part der Käseherstellung, man denke an gute Schimmelpilze, die mit verschiedenen Pinseln aufgetragen werden. Fein säuberlich werden die kleinen Käseräder wieder an Ort und Stelle platziert, sodass der junge Käse nicht beschädigt werden kann, der Käse ist während dieses Prozesses immer noch am Reifen und wird letztendlich im Hofladen an die Feinschmecker verkauf, ein gesunder Kreislauf in der Lebensmittelherstellung, so mein gewonnenes Bild. Ich habe einen kurzen Eindruck der Käseherstellung der erhalten, der fernab von Romantik lebt, in der Guts-Käserei stehen Qualität und Wertschätzung weit oben in der Lebensmittelherstellung, wenn man einen regionalen Käse sucht, der nachhaltig ist, wird man hier fündig.
Ich werde nun einen Weichkäse nebst Blaubeeren vom Gut Altenoythe wählen und gemeinsam mit einer Flasche Chardonnay dazu kredenzen, ich lass es mir schmecken.
Text: Matt Pelle Knust – Fotos: Matthias Knus

